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Herbert Rosendorfer: Briefe in die chinesische Vergangenheit, München 1991

15.09.2019, cg

Ein Science-Fiction-Roman, bei dem das München der 1980er Jahre die Zukunft ist? Ja, so etwas gibt es, und wir reden nicht etwa von einem um 1908 geschriebenen Buch. Der Roman "Briefe in die chinesische Vergangenheit" von Herbert Rosendorfer ist insofern ein Werk der Science-Fiction, als dass das die Handlung in Bewegung setzende Ereignis eine Zeitreise ist: Einem chinesischen Mathematiker des zehnten Jahrhunderts gelingt es, eine Zeitmaschine zu bauen. Sein Freund, der hochrangige Beamte Kao-Tai, reist damit tausend Jahre in die Zukunft und landet aufgrund eines Berechnungsfehlers nicht in China, sondern in München. Dort findet er selbstverständliche eine technisch, sozial und kulturell vollkommen fremde Welt vor, deren Sprache er zu allem Überfluss von Grund auf neu erlernen muss.

Mit dem Blick des völlig Fremden, der langsam heimisch wird, lässt Rosendorfer seine Figur die deutsche Gesellschaft der 1980er Jahre beschreiben und analysieren. Autos, Zigarettenwerbung, Kleidungsstil, Beziehungen, Politik, Umweltverschmutzung und andere Themen der deutschen Gegenwart kommentiert Kao-Tai. Was seine Erlebnisse und Gedanken überaus witzig macht, ist die Kombination aus kindlichem Staunen angesichts unserer technischen Errungenschaften und die schonungslose Offenheit angesicht der Absurditäten unserer Kultur.

Lohnt sich dieses Buch für Nerds?
Ja, denn nicht nur werden Dinge hinterfragt, die im Alltag der 1980er Jahre selbstverständlich waren und es teilweise heute noch sind. Darüber hinaus sind auch die beiläufigen Informationen über das mittelalterliche China und die Versuche, moderne deutsche Wörter mit tausend Jahre altem chinesischen Vokabular auszudrücken, sehr amüsant.

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