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Thomas D. Seeley: Honeybee Democracy, Princeton 2010

13.02.2020, cg

Seeley liefert mit diesem großformatigen, reich bebilderten Buch einen Bericht über seine Forschung der letzten dreißig Jahre ab - dreißig Jahre penibler Erforschung des Lebens und Wirkens der Honigbienen. Der rote Faden dieses Buches ist die Frage, wie ein Bienenschwarm es bewerkstelligt, erfolgreich nach möglichen Wohnplätzen zu suchen und sich für den richtigen zu entscheiden.

Die Forschungseinsätze, auf die Thomas Seeley zurückblickt, führen die Leserin an verschiedene romantisch-wilde Orte der Vereinigten Staaten und gelegentlich Europas, so dass die Lektüre immer wieder das Gefühl evoziert, man befinde sich selbst auf einer Forschungsreise. Für deutsche Leser ist es besonders erfrischend, dass ein amerikanischer Autor so viel Bezug auf Deutschland nimmt, wie Seeley es tut; denn die Bienenforschung hat mit Frisch und Lindauer zwei deutsche Pioniere, auf die der Autor sich maßgeblich bezieht.

Seeley interpretiert seinen Forschungsbericht mit einigen Lektionen, die er aus seiner Bienenbeoachtung für die Entscheidungsprozesse von Menschen zieht. Diese Lektionen wirken teilweise etwas oberflächlich und sind aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen, unter denen Bienen und Menschen Entscheidungen treffen, auch nur bedingt valide. Andererseits kann anlässlicher dieser knappen Gedanken eines Biologen über die Qualitätsvoraussetzungen menschlicher Gruppenentscheidungen durchaus die Frage gestellt werden, ob das Thema nicht tatsächlich sehr viel simpler ist, als Soziologie, Politikwissenschaft und öffentliches Recht es erscheinen lassen.

Die Sprache des Authors ist gleichermaßen wissenschaftlich präzise als auch eloquent mit einem vielfältigen Vokabular und vor allem der ungebändigten Begeisterung eines echten Nerds für sein Fach.

Lohnt sich dieses Buch für Nerds?
Ja, denn es ist durch und durch ein Buch, dass ein Nerd für andere Nerds geschrieben hat. Da es ein Forschungsbericht ist, der offenbar wissenschaftlichen Ansprüchen genügen will, ist die Lektüre jedoch speziell und nicht immer einfach. Es ist auch kein Einführungsbuch zum Thema der Honigbienen, sondern setzt einen klaren Schwerpunkt, der nicht alle Leserinnen interessieren dürfte. Nur wer sich stark für Bienen interessiert oder von Wissenschaft grundsätzlich begeistert ist, dürfte an "Honeybee Democracy" seine Freude haben.

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