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Wolfgang Hohlbein: Die Töchter des Drachen, Bergisch Gladbach 2003

15.04.2021, cg

Verlegerische Notiz:
Die Auflage von "Der Thron der Libelle", auf die sich diese Rezension bezieht, ist zusammen mit "Die Töchter des Drachen" in einem Doppelband mit der Nummer 23 935 bei Bastei Lübbe Taschenbuch erschienen.


Wolfgang Hohlbeins "Der Thron der Libelle" ist die Fortsetzung von "Die Töchter des Drachen" vom selben Autor. Die Fantasy-Welt, die im ersten Roman von einer mysteriösen und grausamen Schattenregierung befreit wurde, sieht sich im zweiten Roman einer neuen, noch mysteriöseren und noch größeren Bedrohung ausgesetzt. Schelfheim, die inoffizielle Hauptstadt dieser Welt, ist eine Art humorlose Variante von Ankh-Morpork aus Terry Pratchetts Scheibenwelt. Um diese chaotische, rassistische, bigotte und permanent im Sand versinkende Stadt am Rande eines riesigen lebensfeindlichen Dschungels dreht sich ein großer Teil der Handlung; und um Drachen. Im Laufe der gut 600 Seiten erhält die Fantasy-Handlung einen immer stärkeren Science-Fiction-Einschlag mit vielen interessanten Ansätzen.

Leider sind die verschiedenen Aspekte der Handlung eher ungeschickt miteinander verwoben. Einige Zusammenhänge wirken so wenig schlüssig, als hätte der Autor nur vergessen, einige Szenen aus der finalen Fassung des Romans zu entfernen. Mindestens einmal taucht ohne Erklärung eine Figur auf, die im ersten Roman gestorben ist.

Darüber hinaus sind sowohl das Verhalten als auch die Gedanken und Gefühle der Figuren auf eine Art inkonsistent, die weder realistisch ist noch als literarisches Stilmittel wirkt. Spannung wird oft nur dadurch aufgebaut, dass die Figuren ihren Gesprächpartnern einerseits Ignoranz vorwerfen, andererseits ihr Wissen nicht teilen.

Was die Sprache des Werkes betrifft, so wirkt sie unbeholfen - als wolle ein 14jähriger allwissende Erzähler bei jeder sich bietenden Gelegenheit seine Überlegeneheit gegenüber Lesern und Figuren beweisen und sei gleichzeitig zu cool, sich um präzise Aussagen zu bemühen.

Lohnt sich "Der Thron der Libelle" für Nerds?
Kaum. Wer unbedingt ein Genre-Crossover aus Fantasy und Science Fiction lesen möchte, hat wenig Auswahl. Mit bewusst niedrig angesetzten Erwartungen ist dieser Hohlbein-Wälzer dann eine brauchbare Wahl.

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