22.02.2020, cg
Dieser Roman dreht sich wie mehrere Bücher des polnischen Autors Andrzej Sapkowski um den Hexer Geralt von Riva, der ins Zentrum einer politischen Intrige gerät. Inmitten von Monarchen, Zauberinnen, Spionen und Auftragsmördern, die einander in Egoismus und Brutalität in nichts nachstehen, versucht Geralt, neutral zu bleiben und eine von allen Seiten gejagte Prinzessin zu beschützen.
Sapkowskis von Erik Simon ins Deutsche übersetzter Umgang mit Sprache ist bemerkenswert und eine angenehme Abwechslung zu vielen anderen Fantasy-Werken. Unter anderem überzeugt "Die Zeit der Verachtung" durch einen historisierenden Stil, der durch die Verwendung vieler altertümlicher Ausdrücke entsteht. Der Lesefluss bleibt trotzdem leicht. Auch legt der Autor große Liebe zum Detail an den Tag und schildert überzeugend viele - leider oft grausame und ekelhafte - Aspekte des Lebens in einer dem europäischen Mittelalter entsprechenden Fantasiewelt.
Lohnt sich dieses Buch für Nerds?
Ja, mit Einschränkungen: Einige Aspekte dieses Romans sind nerdig und lesenswert. Man muss aber bereit sein, einige Schwächen in Kauf zu nehmen; denn obwohl das Buch stark auf Handlung setzt, ist diese nicht viel mehr als eine einzige, nicht enden wollende Verfolgungsjagd, die sowohl einige langatmige als auch einige unnötig brutale Passagen aufweist.