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Maja Lunde: The History of Bees, London 2018

27.06.2019, cg

Seit einigen Jahren ist es Teil der Allgemeinbildung, dass die Bienen eine zentrale Rolle in der Natur und auch für das Bestehen der modernen menschlichen Zivilisation spielen. Indem sie Pflanzen bestäuben, machen sie einen großen Teil der Landwirtschaft Überhaupt erst möglich. "Liebe Menschen, wenn wir aussterben, nehmen wir euch mit. Viele Grüße - die Bienen", brachte ein unbekannter Internetnutzer es einmal auf den Punkt.

Um diesen Punkt dreht sich Maja Lundes Roman "The History of Bees", der im norwegischen Original "Bienes Historie" heißt. Der Roman erzählt die Geschichten von drei Menschen, die jeweils mit etwa hundert Jahren zeitlichem Abstand zueinander leben. Im Zuge dieser Erzählungen werden viele interessante Aspekte über die Arbeit mit Bienen thematisiert. Darüber hinaus geht es auch immer wieder darum, die wirtschaftlichen Notwendigkeiten des Lebens mit dem Interesse für Wissenschaft in Einklang zu bringen - insofern ist "The Histoy of Bees" ein sehr nerdiges Buch.

Damit endet die Nerdigkeit aber auch schon, denn alle drei Hauptfiguren scheitern mit dem, was ihnen am wichtigsten ist - und darüber hinaus noch in anderen Aspekten: Beruf, Passion, Romantik, Familie - "The History of Bees" könnte auch berechtigterweise "The History of Failure" heißen. Das Gefühl des Scheiterns stellt die Autorin dabei teilweise so glaubhaft dar, dass die Lektüre vor allem eines ist: deprimierend. Handwerklich hat die Autorin Maja Lunde hier ganze Arbeit geleistet. Verglichen mit dieser permanenten Depression sind Momente von Erkenntnis oder gar Inspiration in dem Roman rar. Mit Leben Lieben Lernen hat das wenig zu tun.

Ein weiteres Problem handelt das Werk sich durch eine heimliche Strategie ein, die die Choreographie der Charaktere bestimmt: starke Frauen und schwache Männer. Das ist an sich nichts Schlechtes und kann literarisch sehr interessant sein. Nur leider gelingt dieses Prinzip der Autorin nur bei einer der drei Hauptfiguren wirklich gut. Bei einer anderen wiederum misslingt es so sehr, dass die Lektüre zum Fremdschämen geeignet ist, sobald man das Prinzip durchschaut hat: Dem psychisch überaus simplen, als Ehemann und Vater nur bedingt brauchbaren Farmer George werden geradezu feministische Gedanken verliehen, was die Figur völlig überspannt.

Lohnt sich dieses Buch für Nerds?
Nein. Das Lob, mit dem "The History of Bees" weltweit von Kritikerinnen bedacht wurde, ist aus Nerdhalla-Sicht nicht nachvollziehbar; keine Leseempfehlung. Wer sich für das Thema dieses Romans interessiert, der greife zu einem Sachbuch.

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