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Kai Meyer: Die Sturmkönige Band 1 - Dschinnland, Bergisch Gladbach 2008

01.12.2021, cg

In ersten Band seiner Sturmkönige-Trilogie erzählt Kai Meyer die Abenteuer von Tarik, Junis und Sabatea, die sich mit fliegenden Teppichen auf die weite Reise von Samarkand nach Baghdad machen. Ihr Problem ist, dass die Wüsten und Gebirge zwischen Zentralasien und dem Zweistromland von blutrünstigen Dschinnen und anderen gefährlichen Kreaturen bevölkert sind, die eine solche Reise zum Himmelfahrtskommando machen. Das Unterfangen wird weder dadurch erleichtert, dass in Samarkand ein brutaler Despot herrscht, der fliegende Teppiche verboten hat, noch dadurch, dass Tarik und Junis zwei zerstrittene Brüder sind, noch dadurch, dass ihre Auftraggeberin Sabatea eine geflohene Dienerin des Emirs ist und ihre wahren Motive geheimhält.

Die Geschichte spielt um das Jahr 800 nach Christus, als der Kalif Harun al-Rashid von Baghdad aus über das Islamische Reich herrschte. Diese historische Figur entspricht in ihrer Bedeutung etwa Karl dem Großen. Indem der Autor diese historische und geographische Kulisse wählt und sie mit Wesen der arabischen Märchenwelt und Mythologie bevölkert, schafft er ein unverbrauchtes Szenario. Darüber hinaus trumpft er immer wieder mit originellen Ideen auf.

Abgesehen von dem an "Tausend und eine Nacht" angelehnten Setting und den vielen neuen Ideen hat der Roman aber erhebliche Schwächen. Immer wieder erstrecken uninspirierte Actionszenen voller kitschiger James-Bond-Dramatik sich über viele Seiten. Die Erotik, die über die Figur Sabatea eingebracht werden soll, ist nicht gerade elegant. Die Figuren verhalten sich teilweise sehr inkonsistent. Und darüber hinaus endet "Dschinnland" mit einem geradezu unverschämten Cliffhanger.

Lohnt sich "Dschinnland" für Nerds?
Eher nein. Insgesamt ist der Roman kitschig und wenig überzeugend. Wer aber nach etwas anderem als der immer wieder so gleichen an das europäische Mittelalter angelehnten Fantasy-Welt dürstet, bekommt hier zumindest Abwechslung.

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