04.03.2024, cg
Neurologe Henning Beck legt mit "Das neue Lernen heißt Verstehen" ein Buch vor, dessen Inhalt sich erfreulich eng an den programmatischen Titel hält. Der Autor hat die klare Meinung, dass zukunftsträchtige Bildung - und nicht zuletzt Schulbildung - tiefgreifendes Verstehen als Ziel haben muss. Diese Meinung und auch ihre Begründung dürfte kaum jemanden Überraschen: Per Internet vernetzte Computer seien einfach so schnell im Auffinden von Informationen geworden, dass sinnvolle menschliche Bildung nicht mehr darin liegen könne, möglichst viele Informationen abrufbar im Gehirn zu haben. Eher überraschend könnte für viele Leserinnen sein, dass Beck tatsächlich auch eine gute Begründung dafür liefert, warum Auswendiglernen als ein Schritt auf dem Weg zum Verstehen heute immer noch wichtig ist.
Von der Funktionsweise des Gehirns über die Wirkung von Lernstrategien bis hin zum Sinn von Computern im Unterricht schlägt der Autor gekonnt einen Bogen über viele Fragen von Lernen und Lehren, die Alle interessieren sollten, die in der heutigen Welt etwas bewirken wollen.
Lohnt sich "Das neue Lernen heißt Verstehen" für Nerds?
Ja. Henning Beck erklärt basierend auf ziemlich aktuellen Forschungsergebnissen, was von verschiedenen Lernansätzen zu halten ist. Das ist sowohl interessant als auch nützlich für alle Nerds, die das lebenslange Lernen lieben. Vom Schüler bis zum Rentner kann hier jeder hilfreiche Anregungen fürs eigene Lernen finden. Das eigentlich Beeindruckende an diesem Buch ist aber, dass der Autor es schafft, seine theoretisch interessante und praktisch nützliche Botschaft auf nur knapp 250 Seiten in unterhaltsamem Stil zu transportieren.