08.10.2024, cg
In dieser Sammlung von Kurzgeschichten aus den Genres "Mystery" und "Science Fiction" nimmt Dan Simmons seine Leser mit in verschiedene Welten. Teilweise ist die Handlung in der Gegenwart angesiedelt, teilweise weit in der Zukunft, teilweise auf dem Planeten Erde und teilweise in den Weiten des Alls. Jede der fünf jeweils etwa fünfzig Seiten langen Geschichten hat ein eigenes autobiografisches Vorwort des Autors. In diesen Vorworten, die teilweise lesenswerter als die Geschichten sind, reflektiert Simmons sein Leben in der US-amerikanischen Mittel- und Oberschicht, seine breit gefächerten Interessen, seine künstlerischen Ansichten sowie den Literaturbetrieb gleichermaßen humorvoll wie kritisch.
Lohnt sich "Welten und Zeit genug" für Nerds?
Ja, aber nur gerade eben. Die Geschichten sind allesamt sehr originell und offenbar gründlich recherchiert, aber dafür auch teilweise schwer verständlich und sehr nüchtern. Die deutsche Übersetzung tut ihr Übriges und erstickt die Stimmung passagenweise unter dem wenig poetischen amerikanischen Mittelschul-Lehrer-Stil. Wer vor allem ungewöhnliche Literatur sucht und nicht die x-te Version irgendeines populären Motivs, dürften an "Welten und Zeit genug" aber Gefallen finden.