Deutschland könnte das Problem des islamistischen Terrorismus' ganz einfach lösen.
29.05.2021
Seit auch Deutschland zum Ziel islamistischer Terroristen geworden ist, haben wir uns an Bundestrojaner, öffentliche Videoüberwachung und Sandsäcke rund um Volksfestplätze gewöhnt. Die Bedrohung und die Maßnahmen gegen sie nehmen wir inzwischen als so normal hin wie die Risiken des Straßenverkehrs. Auch psychologisch und sozial betrachtet ist unser Umgang mit der Terrorismusgefahr ähnlich grotesk wie unser Umgang mit den Gefahren des Straßenverkehrs:
Bei Verkehrsunfällen oder an deren Folgen sterben jedes Jahr tausende Deutsche. (Statistisches Bundesamt 2021) Ja, wir tun Dinge dagegen und die Zahlen sinken seit Jahren. Aber immer noch liegen wir bei knapp 3.000 Toten jedes Jahr. Jedes Jahr so viele Tote wie bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 an der US-Ostküste. Jedes Jahr tausende Familien in Deutschland, die einen furchtbaren Verlust verarbeiten müssen. Angesichts solcher Zahlen hätten schon vor Jahren Tempo 30 in Städten, Tempo 70 auf Landstraßen, Tempo 100 auf Autobahnen, die Null-Promille-Grenze, Führerscheinverlust bei Handybenutzung am Steuer, Helmpflicht für Radfahrer, der Bau sicherer Radwege und viele andere Maßnahmen eingeführt werden müssen. Aber der Komfort des schnellen und flexiblen Verkehrs ist uns so wichtig, dass wir lieber darauf pokern, dass es Andere erwischt, nicht aber uns und unsere Liebsten.
Der Terrorismus ist ein völlig anderes Phänomen, aber abstrakt betrachtet verhalten wir uns zu ihm ähnlich wie zu den Verkehrstoten: Wir ergreifen nur halbherzige Maßnahmen und hoffen, damit das Problem kollektiv so klein zu kriegen, dass das individuelle Risiko akzeptabel wird - obwohl der Schaden im Eintrittsfall immer noch immens ist.
Was können wir also gegen islamistischen Terrorismus tun, um die Gefahr nahezu zu eliminieren? Die Antwort ist, wie schon angedeutet, ganz einfach:
Wir müssen uns wieder vertragen.
Der islamistische Terrorismus ist das Ergebnis jahrhundertelanger Konflikte, an denen Deutschland und andere westliche Staaten nicht unschuldig sind. Es wäre eine alberne Vereinfachung, einfach nur "Kolonialismus" als Erklärung heranzuziehen, aber dieser ist ein Teil der Ursachen. Ebenso ist der Ost-West-Konflikt zwischen USA und UdSSR, der in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts viele Staaten in seinen Gewaltstrudel gezogen hat, eine Ursache. Dabei wechselten Allianzen oft. So unterstützten die USA zunächst die Mujahedin, die in Afghanistan gegen die Sowjetunion kämpften. Später ging aus diesen Mujahedin al-Qaida hervor und machte die USA und deren Verbündete zum Ziel von Terror. Die Geschichte des islamistischen Terrors ist unglaublich verworren. (vergleiche Steinberg 2015) Sie lässt sich mit langen Texten und großen Zeitstrahldiagrammen darstellen, was aber nur nachträgliche Beschreibungen der von Angst, Egoismus und Zynismus getriebenen Ergeignisse der letzten circa 200 Jahre sind.
Aktuelle Faktoren, die den islamistischen Terrorismus verstärken, sind eine nicht endende Ausbeutung von Mensch und Natur in Entwicklungsländern durch die westliche Wirtschaft, und die einseitige Parteinahme westlicher Staaten für Israel im Konflikt mit seinen arabischen Nachbarn.
Natürlich sollte Deutschland sich nicht erpressen lassen. Unsere Unterstützung für Israel oder unsere Kooperation mit den USA sollten wir nicht auf den Druck von Terroristen hin aufgeben. Deutschland kann und sollte trotzdem unabhängig von den USA und ungeachtet der Partnerschaft mit Israel eine eigene innovative, ernsthaft auf Frieden und Fortschritt ausgerichtete Rolle ein der Welt einnehmen - und nebenbei sein Terrorismus-Problem lösen. Folgende Maßnahmen sind dazu nötig:
Quellen: