Was Supersharer in Florida, Texas und Arizona mit Fake News können, können wir Nerds mit Wahrheit und guter Laune ja wohl auch. 2025 sollten wir die Herausforderung annehmen
31.12.2024
Eine Mitte 2024 veröffentlichte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass mittelalte weiße Frauen aus einigen konservativen Regionen der USA in den sogenannten "Sozialen Medien" eine überwältigende Menge falscher Informationen verbreiten. Diese Personen wurden "Supersharer" getauft und die Autorinnen der Studie unterstellen ihnen einen erheblichen Einfluss auf die politische Meinungsbildung. (siehe z.B. https://www.heise.de/news/Studie-zu-den-USA-Aeltere-Frauen-verbreiten-besonders-viel-Desinformation-9742674.html)
Dieses Studienergebnis ist einerseits erschreckend - andererseits aber noch ermutigender: Es zeigt Allen, die schon an ihrer Macht zu zweifeln begonnen hatten, deutlich, wie sehr einzelne Menschen sehr wohl etwas zu bewirken, etwas zu ändern in der Lage sind. Das alte pessimistische Bonmot - oder eher Malmot - "Es ändert sich ja nie etwas." war nie falscher als heute, da Öffentlichkeit über das Web leichter herstellbar ist als jemals in der Geschichte der Menschheit.
Verglichen mit der allgemeinen Bevölkerung scheinen Nerds die sogenannten "Sozialen Medien" wie Facebook, Twitter und die jüngeren Mutationen wie TikTok eher zu meiden. Und das schien bisher auch gut so zu sein - haben wir doch mit all unseren wichtigen, nerdigen Berufen und Hobbies Besseres zu tun, als unsere Kleidung, unser Abendessen oder unsere Haustiere der Welt vorzuführen. Doch angesichts der offenbar zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung, des Unverständnisses für Wissenschaft, der Gewalt gegen Politiker und anderer besorgniserregender Entwicklungen - die laut der genannten Studie händisch von "Supersharern" durch die Verbreitung von Falschinformationen befeuert werden - angesichts dieser nun herrschenden Verhältnisse sollten wir Nerds uns vielleicht doch in die Sümpfe der Bilderstories, Kurznachrichten, Reposts, Likes und Hashtags begeben und dort gute Nachrichte und solide recherchierte Fakten verbreiten.
Eigentlich haben wir immer noch Besseres zu tun, aber zum Beispiel ein paar Artikel aus seriösen Quellen auf Twitter (Ja, ja, es heißt jetzt "X" - aber ernsthaft: Was ist das denn bitte für ein Name?) zu posten, kostet nicht viel Zeit. Es ist nämlich nicht nötig, Alles vorher detailliert zu lesen und abzuwägen, bevor nerd es teilt. Wir müssen nur grundsätzlich solide recherchierende Quellen auswählen und relevante Inhalte nach kurzem Überfliegen teilen. Dabei ist es egal, ob die Inhalte zu unseren politischen Standpunkten wie "Mehr Steuern!" oder "Weniger Steuern!" passen. Denn unser grundsätzlicher Standpunkt ist schließlich die Wahrheit und gute Laune. Wenn wir zu detailverliebt und korrekt vorgehen - was wir Nerds ja eigentlich so gerne tun - kommen wir mit den Supersharern von Fake News nicht mit. Leider ist es das, womit wir konkurrieren: dreiste, bösartige Lügen und abwegigster, unwissenschaftlichster Unfug, der verbreitet wird, ohne auch nur ein paar Minuten vorher nachzudenken. Also, liebe Mitnerds, gebt euch einen Ruck und verbreitet 2025 viel Wahrheit und viele positive Meldungen.
Und denkt dran: "The Credible Hulk always names his sources."