04.04.2021
Dieses Spiel versetzt die Spielerinnen in ein Chemielabor, wo Wissenschaftler um die Wette forschen. Angewiesen auf hauptsächlich Glück und ein wenig Taktik sammelt man Zug um Zug Ressourcen, die man in Forschungsprojekte investiert. Jedes abgeschlossene Forschungsprojekt bringt sowohl Punkte, die zum Sieg im Spiel benötigt werden, lässt die Spieler aber auch neue Fähigkeitslevel erreichen, die das Spiel beschleunigen. Bestimmte Boni können zum eigenen Vorteil oder zum Nachteil der Mitspieler eingesetzt werden und Ereigniskarten bringen Abwechslung ins Spielgeschehen.
Als Ressourcen fungieren bei "Compounded" bunte Plastikstückchen, die für die Atome Wasserstoff, Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Calcium und Schwefel stehen. Die Forschungsprojekte sind schlicht Karten mit Darstellungen von Molekülen wie Ozon oder Wasserstoffperoxid, auf die die Plastikatome richtig verteilt werden müssen. Die Boni werden als Wissenschaftsutensilien wie Sicherheitsbrille, Bunsenbrenner und Forschungsjournal dargestellt. Es gibt nur einen einzigen Typ von Ereignis: das Laborfeuer, das die Arbeit durcheinanderbringt und teilweise zunichte macht.
"Compounded" ist grafisch und haptisch ansprechend gestaltet. Die Regeln sind für ein so simples Spiel eher schwierig zu verstehen.
Der Lernwert ist als eher gering anzusehen. Man kann als Mitnahmeeffekt einige Begriffe aus der Chemie kennenlernen, eine oberflächliche Idee von unterschiedlichen Arten von Atombindungen bekommen und sich hinter die Ohren schreiben, dass ein Feuer im Labor nichts Gutes ist. (Aber so richtig schlimm auch nicht, und hierin liegt eine fatale Fehlinformation des Spieles.) Mehr gibt es jedoch nicht zu lernen. Da eine Partie "Compounded" durchaus zwei Stunden oder länger dauern kann, ist das Spiel für typische Unterrichtseinheiten vermutlich eher ungeeignet.