11.10.2023
In "Hertzschlag" geht es um das Betreiben des Stromnetzes mit erneuerbarer Energie. Dabei müssen die Spielerinnen einerseits zusammenarbeiten, um die Spannungsschwankungen im Netz niedrig zu halten, andererseits müssen sie eigene Geheimziele verfolgen. Wird die Spannung im Stromnetz zu hoch oder zu niedrig, verlieren alle. Gelingt es den Spielern, die Spannung über acht Runden im mittleren Bereich zu halten, endet das Spiel und es gewinnt der Spieler, der beim Verfolgen seiner eigenen Ziele den meisten Erfolg hatte. Die individuellen Geheimziele und das kollektive Ziel, zu starke Schwankungen im Stromnetz zu verhindern, stehen dabei oft im Widerspruch zueinander.
Hertzschlag ist also ein Spiel, das echte gesellschaftliche Dilemmata thematisiert und sie gut auf den Punkt bringt. Gleichzeitig erlernen die Spielerinnen rudimentäre Grundlagen über das Problem, Spannungsschwankungen im öffentlichen Stromnetz zu begrenzen, damit das Netz keinen Schaden nimmt.
Mit seiner kurzen Spielzeit von etwa dreißig Minuten, dem übersichtlichen Spielfeld und den einfachen Regeln ist Hertzschlag als lehrreiches Spiel durchaus zu empfehlen.
Lediglich die Anleitung ist für ein so kleines Spiel recht schwer zu verstehen und liest sich teilweise wie ein echtes technisch-administratives Papier über das Stromnetz. Außerdem wird ein Aspekt der Spielmechanik nicht eindeutig erklärt. Dieses Problem können die Spieler aber leicht durch selbständige Vereinbarung lösen.