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Martin Puntigam, Florian Freistetter und Helmut Jungwirth: Warum landen Asteroiden immer in Kratern?, München 2017

11.12.2022, cg

Drei Mitgleider der Gruppe von österreichischen Wissenschaftlerinnen und Kabarettisten, die auch unter dem Kollektivnamen "Science Busters" firmiert, beantworten in diesem Buch Fragen aus dem Blickwinkel der Naturwissenschaften. Die Fragen bestehen teilweise - wie die titelgebende Frage - in Missverständnissen, denen manch ein Zeitgenosse tatsächlich aufgessenen sein könnte. Andere Fragen wie "Warum gibt es Gravitationswellen?" sind ernsthafte Anknüpfungspunkte für die Allgemeinbildung. Und wiederum andere Fragen wie "Ist der Leib Christi glutenfrei?" sind pure Satire.

Die Satire erschöpft sich allerdings weitgehend in zwei humoristischen Motiven. Das erste ist Untertreibung. Sätze der Art "Ein plötzlicher schmerzhafter Tod steht erfahrungsgemäß nicht gerade weit oben auf der Wunschliste der meisten Menschen." liest man häufig. Das zweite Motiv besteht im Herunterputzen bestimmter Ansichten. Religion und Astrologie scheinen die Autoren zu ihren Erzfeinden erkoren zu haben - und lassen keine Gelegenheit aus, diese ins Lächerliche zu ziehen. Abgesehen davon, dass das unnötig ist, machen die Autoren es sich teilweise auch ein bisschen zu einfach. Ein Grundlagenkurs in Erkenntnistheorie hätte vielleicht geholfen, den rein naturwissenschaftlichen Horizont etwas zu weiten.

Lohnt sich "Warum landen Asteroiden immer in Kratern?" für Nerds?
Eher nicht. So interessant viele der gewählten Fragen auch sind, fehlt es den Antworten doch an Witz, Tiefgang oder beidem. Hinzu kommt, dass die Autoren die strengen Maßstäbe, die sie Anderen anlegen, nicht für sich selbst gelten lassen. So erklären sie als Chemiker, Biologen und "Professor für Wissenschaftskommunikation" (Was für eine Qualifikation ist das denn, bitte?) den Klimawandel, obwohl sie im selben Kapitel schreiben, nur ausgewiesene Expertinnen für Klimawandel sollten sich öffentlich zu diesem Thema äußern. Darüber hinaus fällt "Warum landen Asteroiden immer in Kratern?" fast völlig ohne Quellenangaben aus. Auch wenn dies keine wissenschaftliche Publikation im engeren Sinne ist, wäre ein wenig weiterführende Literatur zum Themen wie Homöpathie und traditioneller chinesische Medizin nicht zuviel verlangt. Nicht zuletzt wäre ein weniger herablassender Tonfall schön gewesen.

Alternative
Wer Lust hat, sich auf leichte und humorvolle Art mit Wissenschaft zu beschäftigen, wird in Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit eine Lektüre finden, die etwas mehr Anspruch hat und nicht darauf setzt, Andersdenkende zu degradieren.

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